DUI25-26 Literatur, Kultur und Diskurs

Dieser Kurs bietet Studierenden die Gelegenheit, ihre Kenntnisse in und über deutschsprachige Literatur zu erweitern und zu vertiefen. Literatur umfasst im weitesten Sinn alles, was geschrieben oder gedruckt als Text vorliegt. Dementsprechend groß ist das sich anschließende Forschungsfeld, das die Beschäftigung mit Literatur mit den Begriffen Diskurs und Kultur verbindet. Die Themen und Fragestellungen, die sich daraus ergeben und im Kurs behandelt werden, sind vielfältig. Konkret geht es zum Beispiel um Fragen, wie und mit welchen Mitteln die Welt in Literatur Ausdruck findet, wie Literatur gesellschaftliche Veränderungen reflektiert und mitgestaltet und wie überhaupt Literatur entsteht und gelesen/rezipiert wird.

In der deutschsprachigen Tradition wird die Zeit zwischen 1890 und 1933 oft als ‘klassische Moderne’ bezeichnet. Sie ist eine Zeit des allgemeinen “Aufbruchs” (P. Gay) und liefert Schauplätze ungeheurer geschichtlicher und politischer, aber auch wissenschaftlicher und ästhetischer Umbrüche. Der Kurs will diese Auf- und Umbrüche nachverfolgen. Dafür nehmen wir vor allem Literatur und Film in den Blick (G. Hauptmann, F. Kafka, R. Musil, H. Bahr, F. Lang), aber auch gesellschaftliche (G. Simmel, W. Benjamin) und wissenschaftliche Problemstellungen (A. Einstein, W. Heisenberg/N. Bohr, K. Gödel), die in dieser Zeit des “großen Umschwungs” (Kafka) auf die eine oder andere Weise die Ästhetik beeinflussen und von ihr mitunter auch beeinflusst werden. Dabei verfolgen wir auch die Frage, ob und wie diese Moderne ein Experiment darstellt, von dem gerade auch über die große Unordnung unserer eigenen Gegenwart vieles zu lernen ist – etwa im Sinne dessen, was Svetlana Boym als off-modern bezeichnet hat.

Der Kurs behandelt eine Reihe von Texten, Werken und Diskursen, die sowohl für Forschende wie für Lehramtsstudierende von Interesse sind. Prüfungsleistungen in diesem Kurs umfassen einen wissenschaftlichen Vortrag und eine wissenschaftliche Hausarbeit (s.u.); beide können auf Wunsch und in Abstimmung mit den Lehrenden auch ein lehramtsbezogenes Thema haben.